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M2-Prüfung erfolgreich meistern

Martin Stettler hat im Herbst letzten Jahres den Modulabschluss 2 (M2) erfolgreich absolviert. Nun wird der gelernte Physiotherapeut am neuen Praxisstandort in Bad Ragaz SG auch Akupunktur und Tuina anbieten. Im folgenden Bericht schildert er seine Erfahrungen und gibt wertvolle Tipps für Studierende, welche die M2-Prüfung noch vor sich haben.

Martin Stettler Portrait

Im Oktober 2019 hat Martin die theoretische und im November darauf die praktische M2-Prüfung absolviert. Ein paar Wochen später kam dann der Bescheid per Post: Bestanden. Das erste Gefühl war: «Ich war einfach nur erleichtert. Nach vier Jahren Studium war das ein toller Erfolg», erzählt der Biomedica-Zürich-Student. Im Rahmen des Modulabschlusses M2 werden die Fähigkeiten und Kenntnisse des angehenden Therapeuten beziehungsweise der angehenden Therapeutin im Fachbereich Akupunktur und Tuina geprüft. Dieser Modulabschluss ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Höheren Fachprüfung (HFP). Neben M2 gibt es noch fünf weitere Modulabschlüsse (M1: Medizinische Grundlagen, M3: Gesundheit und Ethik, M4: Arbeit als Therapeut, M5: Management, M6: Praktikum). Alle zusammen führen zum Zertifikat OdA AM (Organisation der Arbeitswelt für Alternative Medizin) für die Fachrichtung Traditionelle Chinesische Medizin.

Martin hat alle Module abgeschlossen und kann nun Akupunktur und Tuina zum Wohle der Patientinnen und Patienten zum Einsatz bringen. Das OdA AM-Zertifikat führt zur nächsten Phase «Berufspraxis unter Mentorat» auf dem Weg zur HFP und berechtigt zur Abrechnung mit den Krankenkassen über die Zusatzversicherung. «Mit der Ergänzung der Methoden Akupunktur und Tuina kann ich das Behandlungsspektrum meiner Praxis erweitern, was für mich persönlich spannend ist und mir gleichzeitig mehr Möglichkeiten bietet. Zum Beispiel kann ich nun intensiver auf das Thema Ernährung eingehen oder einen anderen Horizont bei der Behandlung einfliessen lassen», erklärt Martin.

 

«Es gibt Fragen, für die hat man entweder gelernt oder nicht»

«Die theoretische Prüfung bei der OdA AM mit den Multiple-Choice-Fragen fand ich fair und praxisnah. Ich habe mich neben Familie und Beruf so gut es geht darauf vorbereitet, obwohl es zeitweise auch ziemlich stressig wurde», sagt Martin. Er habe ein halbes Jahr vor den M2-Prüfungen sehr intensiv gelernt und in diesem Rahmen auch gleich die theoretische und praktische GAP für Akupunktur und Tuina an der Schule absolviert. Er habe somit gleich vier grosse Prüfungen hintereinander gehabt, sei dadurch aber immer nah an den Lerninhalten geblieben. Als sehr hilfreich empfand Martin die Fragebögen, welche am Ende vom Kurs «Therapie innerer Erkrankungen (TIE)» an der Biomedica Zürich gemacht wurden. «Diese entsprechen in etwa dem, was bei der OdA AM kommt. Dort konnte ich auch schnell erkennen, welche Themenbereiche ich noch auffrischen sollte. Und ja, es gibt Fragen, für die hat man entweder gelernt oder nicht. Wie zum Beispiel für die Punktelokalisation», meint der gelernte Physiotherapeut.

«Bei der praktischen Prüfung fand ich gut, dass es bei uns in der Biomedica stattfand. Dadurch kannte ich die Umgebung gut und fühlte mich automatisch etwas wohler.» Die praktischen M2-Prüfungen werden von der Interessengemeinschaft TCM (IG TCM) durchgeführt und können bei mehr als 3 Teilnehmenden an den jeweiligen TCM-Ausbildungsstätten stattfinden. «Hier lohnt es sich, sich im Vorfeld die Räumlichkeiten genau anzuschauen, damit das Bewegen im Raum während der Prüfung intuitiver und sicherer erfolgen kann», rät Martin.

Als Prüfungsteilnehmer meldet man dann immer gleich einen Patienten an und bekommt für die Prüfung aber den Patienten von einem anderen Prüfungs-Teilnehmenden. «Mein Patient an diesem Tag hatte in der Regel chronische Nackenschmerzen, klagte aber am Tag der Prüfung über eine akute Erkältung. Für die Behandlung war das dann das Hauptanliegen. Das hat mir wieder gezeigt, dass am Tag der Prüfung immer nur die aktuelle Beschwerde zählt und man möglichst vorurteilsfrei und unbelastet an die Sache herangehen muss», erklärt er.

 

Beim Praktikum so oft wie möglich ins kalte Wasser springen

Martin erläutert den Ablauf der praktischen Prüfung: Zuerst startet man mit der Kopf-bis-Fuss-Anamnese. Danach kann man sich einige Minuten Zeit nehmen, um die Analyse zu machen. In dieser Zeit darf der Prüfungsteilnehmer mitgebrachte Literatur konsultieren. Danach setzt man anhand der eigenen Diagnose und des gewählten Behandlungsschemas die Behandlung inkl. einer passenden einfachen Beratung um. «Meine Prüfungsexperten waren sehr wohlwollend und haben mich während der Behandlung nicht beeinflusst», erzählt der erfolgreiche Absolvent. Dies sei auch die Vorgabe. Ein Eingreifen sei nur erforderlich, wenn der Prüfungsteilnehmende das Leben des Patienten in Gefahr bringen würde. Insgesamt hat man für die Anamnese inklusive Behandlung 1 ½ Stunden Zeit. «Ich habe mir zwei kleine Uhren im Raum aufgestellt, um die Zeit immer im Überblick zu behalten. Als Physiotherapeut bin ich meistens zu schnell unterwegs, das hat mir sehr geholfen, den zeitlichen Ablauf unter Kontrolle zu halten.»

Er habe auch einen Fragebogen vorbereitet, in welchem der Patient zu Beginn seine Personalien, das aktuelle Hauptanliegen, chronische Beschwerden, Medikamente und Allergien aufschreiben konnte. «Wenn man während der Prüfung sehr nervös ist, hilft einem so ein Blatt sehr, den roten Faden nicht zu verlieren. So konnte ich die Experten etwas ausblenden und beim Hauptanliegen bleiben.» Als Vorbereitung für die praktische Prüfung rät Martin, beim Praktikum möglichst oft aktiv zu werden. «Nur Reinsitzen und zuhören hilft nicht. Man muss ins kalte Wasser springen, möglichst viele Anamnesen machen und ist bei den Standortbestimmungen sehr auf das Feedback der Dozenten angewiesen.»

Die Abschlussprüfung im Praktikum habe er dann gleich in der Arbeitskleidung gemacht, welche er auch bei der M2-Prüfung getragen hat. Da man das eigene Arbeitsmaterial zur M2-Prüfung mitnimmt, lohnt es sich, dieses auch beim Praktikums-Abschluss mit dabei zu haben. Neben Nadeln in verschiedenen Grössen, Tupfern, Entsorgungstopf, Desinfektionsmittel und GuaSha-Schaber habe er auch einen Reflexhammer, ein Blutdruckmessgerät, TCM-Bücher und seinen Laptop dabei gehabt. Tücher und Lagerungsmaterial werden zur Verfügung gestellt. Nach der Behandlung folgt das Fachgespräch mit den Experten. Der definitive Bescheid kam ein paar Wochen später per Post. «Ich hatte kein schlechtes Gefühl und war doch erleichtert, dass sich dies bewahrheitet hatte», erzählt Martin.

 
Zu Martin Stettler

Martin Stettler ist bei Baden im Kanton Aargau aufgewachsen und hat zuerst eine Lehre als Chemielaborant abgeschlossen. An der Physioschule "Thim van der Laan AG" in Landquart, in Zusammenarbeit mit der SUPSI Fachhochschule in Lugano, absolvierte er dann den Bachelor of Science SUPSI in Physiotherapie. In seiner aktuellen Praxis in Davos bietet er bereits Physiotherapie, Dry Needling und Akupressur nach TCM an. Voraussichtlich ab Juli 2020 eröffnet er seinen neuen Praxisstandort in Bad Ragaz im Kanton St. Gallen und wird dort auch Akupunktur und Tuina anbieten. Mehr zur Praxis und dem Angebot von Martin Stettler: https://www.praxis-manumed.ch/